Nach einer wunderschönen Woche bei Laura sind Miriam und ich weitergezogen nach Seattle um dort eine weitere Freundin zu besuchen, die ich vor zehn Jahren in Südamerika kennengelernt habe. Becky wohnt jetzt mit ihrem Mann Santi und ihren zwei Kindern Fen (5) und Lenka (2) in Seattle, und da das ganz in der Nähe von Portland ist, dachten wir, wir kommen einfach mal vorbei.
Die einzige Verbindung, die ich vorher zu Seattle hatte war ehrlichgesagt die amerikanische Krankenhausserie Greys Anatomy, und außer einem Bild von der Space Needle im Vorspann wurde da von der Stadt nie viel gezeigt. Wir waren also bereit, uns überraschen zu lassen…
Allerdings hatten wir in unserem Wunderrucksack, in dem alles von Schneehose über Karnevalskostüme bis zu Bikini zu finden war leider keine Regenjacke für Miriam, das wichtigste Kleidungsstück überhaupt für einen Besuch in Seattle. Es hat nämlich wirklich jeden Tag geregnet, jeden einzelnen Tag den wir da waren… Die Temperaturen waren sehr mild, aber wie gesagt, Regen, Regen, Regen. Zum Glück konnte Miriam eine Jacke von Fen leihen und war so vorbereitet, für das Seattlewetter…
In den ersten Tagen waren wir dann vor allem an der Küste. Und wiedermal habe ich eine Überraschung erlebt, mir war nicht klar, dass die dort so schön ist. Seattle liegt in einer Bucht, vorgelagert die olympische Halbinsel mit sehr hohen, schneebedeckten Bergen, und dann der Ozean. Was ich besonders schön fand, war dass die Strände voll von Treibholz liegen. Ein Baumstamm türmt sich auf den nächsten, durch jahrelange Sonne, Wind und Regen ausgebleicht, und jeder Stamm hat eine andere Maserung und Farbe. Ich hätte stundenland den Strand entlang spazieren können, um mir immer wieder die neuen Kombinationen anzugucken.
Für die Kinder war der Strand natürlich toll zum Spielen und sobald wir ankamen, wurde sofort eine Suppe aus Sand, Wasser und Holz gekocht und kredenzt. Obwohl der Altersunterschied zwischen Miriam, Fen und Lenka dann doch ausgeprägter war, haben die drei sich sofort gut verstanden und haben ein super Team gebildet.
An einem anderen Tag sind wir dann zu einer Insel gefahren. Whitby ist mit der Fähre zu erreichen, und die Kids fanden die Fahrt natürlich besonders spannend. Und auch dort war der Strand wieder toll, es war zwar sehr windig, aber wenigstens gab es eine Regenpause…
Aufgrund des Dauerregens haben wir es dann im Endeffekt auch nicht in die Stadt geschafft. Wir waren beim Peake Market, dem ältesten (überdachten! ) Markt in Seattle und haben dort auch den ersten Starbucks Laden gesehen... Auf dem Markt gibt es wohl einen Fischstand, bei dem die Fische über die Theke geworfen werden. Miriam hat gehört, dass Becky davon gesprochen hat und hat sich aber wohl etwas viel Dramatischeres vorgestellt, sie war dann nämlich sehr enttäuscht, dass ganz normale Männer einfach nur Tüten mit Fisch durch die Gegend geworfen haben… Um die Space Needle sind wird dann mit dem Auto gefahren, und so richtig war sie in den Wolken auch nicht zu erkennen… Aber so haben wir wenigstens einen guten Grund, nochmal zurück nach Seattle zu kommen, und all dies nachzuholen :-). Und statt Sightseeing haben wir dann eine ruhige Zeit zu Hause verbracht, Miriam, Fen und Lenka haben viel gespielt und gemalt und wir haben uns vor der letzten, anstrengenden Station in Portland nochmal gut erholen können!
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Elly (Sonntag, 21 Februar 2016 15:26)
Greys Anatomie war auch das erste, an das ich grad dachte, als ich anfing, Deinen Artikel zu lesen ;) Schade, dass ihr so ein Pech mit dem Wetter hattet .... uns hat der Regen letztes Jahr in Doha auch einen großen Strich durch die Urlaubsplanung gemacht, und das in einem Wüstenstaat,....
Danke für den Bericht und den Einblick in eine Stadt, die ich auch nur von dieser einen Serie kenne - als ich die Fotos mit dem alten Holz am Strand sah, schlug mein Fotografenherz gleich höher, .... das stelle ich mir morgens oder abends besonders schön vor - also eine weitere Stadt auf meine immer länger werdende Muss-ich-unbedingt-mal-besuchen-Liste .....
Eva (Montag, 22 Februar 2016 04:35)
Hah, Regen in Doha? Ich wusste gar nicht, dass das geht :-). Ja, aber trotz Regen ist Seattle echt schön gewesen, überall Kaffee, nette Leute und wunderschöne Natur. Wir waren auch einen Tag in den Bergen, aber darüber mehr in den nächsten Tagen... Lohnt sich auf jeden Fall!