Einen Tag wollten wir von Seattle aus in die Berge fahren, um nochmal Schnee zu sehen… Eigentlich wollten wir zum Mount Rainier, aber als wir dann morgens los wollten, haben wir im Radio gehört, dass die Straße gesperrt war, da zu viel Schnee gefallen war. Regen in Seattle bedeutet natürlich Schnee in den Bergen, und zwar viel Schnee…
Wir haben dann also die Pläne umgeworfen und sind in ein Wandergebiet etwas näher gefahren. Es hat allerdings wie in Strömen geregnet, so dass ich eigentlich schon die Hoffnung auf einen schönen Tag aufgegeben hatte… Nach einer halbe Stunde Auto fahren sind wir dann aber wie durch einen unsichtbaren Vorhang gefahren, von einer Sekunde zur anderen war der Regen dann Schnee, und damit kann man ja deutlich besser klar kommen :-).
Als wir dann in dem Nationalpark angekommen sind, haben wir uns einen Parkplatz gesucht und haben unsere Ausrüstung ausgepackt. Die Orientierung war ein wenig schwierig, weil alle Schilder zugeschneit waren, aber da dort schon andere Autos standen, dachten wir es wird schon richtig sein. Also, drei Kinder in Schneeanzüge einpacken, Schlitten raus, Rucksäcke packen, unsere Schneesachen an, dann die Schneeschuhe an die Füße montieren (oder montieren lassen in meinen Fall, ich hab das einfach nicht hinbekommen…). Als wir dann also endlich nach einer gefühlten Stunde fertig waren, fuhr ein Ranger auf den Platz und teilte uns mit, dass wir auf dem Mitarbeiterparkplatz stehen würden und dort nicht bleiben dürften… Also alles wieder zurück ins Auto, 500 Meter weiterfahren, und dann nochmal die Ausrüstung anlegen… Kalt war uns danach jedenfalls nicht mehr.
Anstrengend ging es auch erst mal weiter, die Schlitten durch den nassen Schnee bergauf zu ziehen war durchaus ein gutes Workout. Vor allem, weil alle drei Kids immer sobald man nach vorne geguckt hat die Hände als Bremsen in den Schnee gehalten haben, um Spuren zu ziehen. Und ich konnte kaum glauben, dass ich am Tag vorher nur 50 km entfernt noch am Strand mit Miriam Fangen gespielt habe…
Wir haben dann einen schönen Hügel zum Schlitten Fahren gefunden und sind dann dort gerodelt, bis alle Kinder Schnee in allen Jackenöffnungen hatten und es langsam kalt wurde… Auf dem Rückweg sind wir dann noch in einen Stau gekommen, weil die Straße zwischenzeitlich auf Grund einer Lawine gesperrt war. Und schließlich sind wir wieder durch den magischen Vorhang in den Seattle Regen zurück gefahren.
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