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Der erste Jahrestag

Miriam zündet Kerzen in Bouddha zum Gedenken an die Opfer des Erdbebens an
Miriam zündet Kerzen in Bouddha zum Gedenken an die Opfer des Erdbebens an

Heute ist der erste Jahrestag des Erdbebens in Nepal. Natürlich habe ich in den letzten Tagen oft darüber nachgedacht, was im letzten Jahr alles so passiert ist. Das Beben an sich, die Tage danach, die Soforthilfe und der Winter. Schon verrückt was wir in dieser Zeit alles geschafft haben. Ich bekomme aber immer wieder eine Gänsehaut, wenn ich mir die Fotos aus der Zeit angucke, vor allem die des Chaos der ersten Tage. Und besonders bitter ist es natürlich, dass durch die Grenzblockade im Herbst und die Unfähigkeit der Regierung so wenig in Richtung Wiederaufbau passiert ist. Die Menschen leben weiterhin in ihren Hütten und haben sich eigentlich damit abgefunden, dass das auch noch mindestens einen Monsun lang so bleibt.

 

Und um alles noch schlimmer zu machen, gab es dann auch noch ein Erdbeben in Ecuador, dem Land in dem ich zwei Jahre gelebt hab. Mein absoluter Lieblingsort an der Küste, Canoa, ist fast vollkommen zerstört worden. Die letze Woche war davon beherrscht, Informationen über Freunde zusammenzukratzen, und die letzten Meldungen kamen über eine Woche nach dem Beben. Also ich muss sagen, von Erdbeben habe ich eindeutig erst mal genug!

 

Es passieren aber auch viele tolle Sachen. Wir haben eine Kooperation mit dem deutschen Verein Carissimo e.V. angefangen, der wahrscheinlich 20 kleine Häuser für Menschen ohne Anspruch auf Unterstützung durch die Regierung bauen wird. Die Schule wird wohl auch bald wieder stehen, und die Pläne für das Gemeinschaftszentrum nehmen langsam Gestalt an. Ich bin mir sehr sicher, dass wir am zweiten Jahrestag deutlich mehr Positives berichten und vorzeigen können!

 

Ich möchte mich auch nochmal ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die uns durch das letzte Jahr begleitet haben und uns auf die verschiedensten Arten und Weisen unterstützt haben. Jede Nachricht, jeder Text und jede Ermutigung hat mir geholfen, weiterzumachen. Ohne die Spenden, die wir erhalten haben hätten wir es niemals schaffen können, 330 Familien die Grundversorgung zu sichern und dafür zu sorgen, dass sie wenigstens Hütten haben. Es ist toll zu wissen, dass Miriam und ich so viele Menschen haben, die hinter uns stehen und uns unterstützen, wenn es nötig wird. Vielen Dank!

 

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