Im August habe ich mit Miriam eine Artenschutzführung im Allwetterzoo Münster mitgemacht, und es war echt ein tolles Erlebnis. Während der Sommerferien bietet der Zoo kostenfreie Führungen für Kinder ab 6 Jahre an, was eine phantastische Möglichkeit ist, den Zoo mal etwas näher kennenzulernen.
Wir hatten das große Glück, dass die Gruppe mit der wir die Führung hatten sehr klein war, so dass Miriam alle ihre Fragen los werden konnte. Im Allgemeinen ging es also um Artenschutz und die Rolle, die Zoos in Bezug darauf spielen. Dass Zoos da wichtig sind wusste ich schon vorher, aber was genau gemacht wird, war mir gar nicht so klar.
Erst mal hat die Führerin erklärt, warum Arten überhaupt in Gefahr sein können, also welche Faktoren da reinspielen. Eines wussten die Kinder schon, vor allem aber, dass der Mensch auch indirekt seine Finger im Spiel hat, nämlich durch die Zerstörung von Lebensraum und den Klimawandel war den meisten aber nicht klar.
Besonders spannend fand ich persönlich, dass es wohl immer einen Zwiespalt zwischen dem Wohl des einzelnen Tieres und dem Wohl der ganzen Art gibt, der manchmal ein haarscharfer Grad sein kann. Für die Individuen ist es ja eher nicht so schön, im Zoo in Gefangenschaft gehalten zu werden, schaut man aber auf die ganze Art kann das manchmal die einzige Lösung sein, um diese zu erhalten. Für welche Seite man sich da entscheidet, ist nicht immer unbedingt einfach und hat schon zu vielen Konflikten und Diskussionen geführt.
Anschließend ging es dann zu den Malaienbären, den Geiern, den Leoparden und weiteren Tieren. Wir wurden über die Aktivitäten des Zoos in Sachen Artenschutz aufgeklärt, die natürlich oftmals auch außerhalb des Zoos stattfinden. So wurden zum Beispiel bereits fünf Geier in Bulgarien ausgewildert und leben jetzt wieder in freier Wildbahn, natürlich unter digitaler Beobachtung.
Miriam konnte nochmal viel über Federn, die unterschiedlichen Funktionen und die Textur lernen, was auch für mich spannend war. Mit der Adlerfeder in der Hand fühlte man sich, als könnte man selbst gleich abheben, während die Straußenfeder eher nur dekorativ war. Alles jedenfalls sehr kindgerecht und anschaulich erklärt!
Nächster Stopp waren die Przewalski Pferde, an deren Namen wir uns reihum einmal die Zunge verknotet haben… Diese ursprüngliche Pferdeart war vor einigen Jahrzehnten in der freien Natur schon ausgestorben und konnte nur mit Hilfe von Zuchtprogrammen in Zoos am Leben erhalten werden. Heute gibt es durch Auswilderungen wieder Tiere in freier Wildbahn, einer der größten Erfolge von Artenschutzprogrammen in Zoos.
Viel Zeit haben wir auch bei den Erdmännchen verbracht, die Miriam natürlich ganz süß fand. Zu Hause hat sie dann ganz aufgeregt erzählt, wir hätten die Sandmännchen gesehen :-). Und wieder fand ich es toll, wie viel Zeit sich unsere Führerin genommen hat und mit wie viel Geduld sie alle Fragen von Miriam beantwortet hat.
Letzte Station waren dann die Trampeltiere und ich konnte dann mal eine Frage stellen, die mich schon lange beschäftigt: Warum hängen bei einigen die Höcker so zur Seite? Sind die leer? Grad kein Wasser drin? Aber das macht ja nicht wirklich Sinn, im Zoo könnten sie ja theoretisch immer „Volltanken“. Außerdem habe ich dann auch gelernt, dass in den Höckern gar nicht das Wasser gespeichert wird, sondern Fett. Und satt werden die Tiere im Zoo ja auch wohl. Aber unsere Führerin hatte wieder eine sehr interessante Erklärung parat: Das sei eine Bindegewebsschwäche, die Haut an den Höckern sei einfach nicht mehr so spannungsvoll… Damit hatte ich dann auch meine take away message für den Tag: Kamele kriegen auch Cellulitis :-)
Wenn ihr Hilfe bei der Planung braucht, könnt ihr gerne mal bei Kigorosa, dem Ausflugsportal für Familien vorbeischauen. Dort findet ihr alle weitergehenden Infos, die man zur Planung eines Ausfluges braucht! Und hier gibt es noch mehr Informationen was man an einem Wochenende in Münster so machen kann.
Wir waren in unserer Zeit in Münster übrigens auch im Naturkundemuseum, und was wir da so erlebt haben, könnt ihr unten im Video sehen.
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