Seit Monaten schon redet Miriam von Pferden und davon, wie gerne sie doch das Reiten lernen möchte. Ich habe ja eher Angst vor großen Tieren als das Bedürfnis, auf ihnen durch die Gegend zu reiten, aber irgendwann dachte ich mir dann doch, dass wir das für sie wenigstens mal ausprobieren müssten. Als ich meiner Mutter von dieser Idee erzählte, war sie sofort dabei und ich habe angefangen, einen Reiter- oder Ponyhof zu suchen, auf dem wir im Sommer eine Woche verbringen könnten.
Fündig geworden bin ich dann relativ schnell, und wir haben den Hof Thomsen in Mecklenburg Vorpommern für unsere Reiterferien ausgesucht. Durch die schöne Lage an der Ostsee und am Darß dachten wir uns, dass auf für uns was Schönes dabei sein würde.
Und was soll ich sagen, unsere Woche dort war einfach nur wunderschön. Die Ferienwohnung an sich war toll und groß, der Hof der beste Spielplatz für Miriam den ich mir hätte vorstellen können und die Gegend drum herum war auch total spannend. Ich war noch nie an der Ostsee und war daher total gespannt was auf mich zukommen würde, und ich war echt positiv überrascht!
Miriam hatte jeden morgen eine Reitstunde in der Reithalle. Der Hof hat drei Auszubildende, die sich beim Unterricht abgewechselt haben, und Miriam hat sich mit allen gut verstanden. Jeden Morgen ist sie also eine halbe Stunde auf unterschiedlichen Pferden durch die Halle getrabt, und ich konnte gar nicht genug davon bekommen, mir das anzugucken. Vor allem auf den größeren Tieren sah Miriam zwar manchmal ein wenig verloren aus, aber die hat es trotzdem super hinbekommen. Nach dem Reiten hat sie auch immer geholfen, die Pferde auf die Koppel zu bringen und manchmal sogar den Stall auszumisten, sie hat also einen echten Eindruck vom Leben auf einem Reiterhof bekommen.
Neben den Reitstunden gab es aber auch noch andere Angebote auf dem Hof Thomsen. Gleich am zweiten Tag haben wir eine Hofrundfahrt mit der Kutsche gemacht und Herr Thomsen hat uns den Milchhof gezeigt, der zum Betrieb dazu gehört. Auf dem Rückweg ging es durch die Boddenlandschaft in den Sonnenuntergang hinein, und die Aussicht hätte nicht schöner sein können. An einem anderen Abend wurde gemeinsam gegrillt und wir konnten Wildschweinbratwurst aus eigener Herstellung probieren (Annette hat natürlich dankend verzichtet :-)) und Miriam hat den ganzen Abend draußen mit ihren neuen Freundinnen gespielt und hätte nicht glücklicher sein können. Und dann hat sie noch den Ponyführerschein gemacht, ein Zertifikat für das die Kinder lernen, wie man richtig mit einem Pony umgeht, es führt, sauber macht und pflegt. Normalerweise machen den Kurs bis zu zehn Kinder, aber da wir schon in der Nebensaison da waren, war Miriam alleine und hatte die volle Aufmerksamkeit der Lehrerin. Auch schön :-).
Nach den Pferden haben Miriam die Ketcars am Besten gefallen, die es auf dem Hof gab. So manches Mal ist mir fast das Herz stehengeblieben, wenn sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit um die Ecke gebrettert ist, aber es ist nie etwas passiert. Zusammen mit zwei anderen Kindern, die auch noch eine Woche auf dem Hof waren hat sie den Spielplatz, die Scheune und alles andere erkundet, und ich hatte manchmal das Gefühl, ich bin alleine unterwegs, weil ich Miriam kaum noch zu Gesicht bekommen habe.
Nachmittags sind wir dann immer in die umliegenden Dörfer gefahren und haben die Häfen erkundet. Annette und ich haben unsere neue Leidenschaft für Fischbrötchen entdeckt und haben uns durch die verschiedenen Stände gefuttert (Stralsund hatte die besten :-)) und Miriam hat das gleiche mit dem Eisangebot gemacht. So richtig schöne Orte mit einem alten Ortskern haben wir zwar vergeblich gesucht, dafür war aber der Strand schön und wir haben immer einen tollen Platz zum Verweilen gefunden. Die Boddenlandschaft mit ihrem Schilf und dem ruhigen Wasser hatte ihren ganz eigenen Charme und es war wirklich wunderschön.
An zwei Tagen war es sogar noch so heiß, dass wir zum Strand zum Schwimmen konnten, und ich war wirklich positiv überrascht von den Schwimmqualitäten der Ostsee. Für Miriam war es ideal, es ging flach ins Wasser, wenig Wellen die sie umgeworfen haben und absolut ertragbare Temperaturen (vor allem im Vergleich zu den Wassertemperaturen in Slowenien…). Und dadurch, dass wir in der Nebensaison da waren, war es auch gar nicht mehr so schrecklich voll. Hier gibt es auch ein Video von unseren Strandtagen.
Insgesamt hatten wir also eine tolle Woche auf dem Hof Thomsen, und als Herr Thomsen am Ende Miriam ihre Reitermedaille überreicht hat, hätte sie nicht stolzer sein können. Die hängt auch jetzt noch bei uns in Kathmandu an der Wand, und sie zeigt sie jedem, der zu Besuch kommt. Und für nächstes Jahr steht wieder eine Woche Reiterhof auf dem Programm, das hat Miriam schon entschieden…
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