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Mit der Seilbahn in die Höhe – Tagesausflug nach Chandragiri, Kathmandu

Chandragiri Hills Kathmandu

Kathmandu, die Hauptstadt von Nepal liegt in einem langgezogenen Tal, welches von den sogenannten Hügeln umgeben ist – Berge, die bis zu 2500 Meter hoch sind. Von dort oben hat man tolle Ausblicke auf das gesamte Tal und die wirklichen Berge. An klaren Tagen kann man vom Rande des Tals alle Riesen von Langtang bis zum Everest sehen. Im Westen der Stadt gibt es seit 2005 eine ganz besondere Attraktion: eine Seilbahn, mit der man von Chandragiri aus bis auf 2500 Meter hochfahren kann. Letzte Woche haben Miriam und ich das mal ausprobiert und haben einen tollen Sonntag fernab des Straßenchaos von Kathmandu verbracht.

 

Chandragiri Hills – Anreise und Organisatorisches

Die Talstation der Seilbahn von Chandragiri liegt im gleichnamigen Dorf am Prithivi Highway, der auch nach Pokhara führt. Eigentlich würde man von Katmandu nur ungefähr 30 Minuten dorthin brauchen, da vor allem in Kalanki aber immer Stau ist und der Highway zurzeit erneuert wird, steht man leider oft im Stau. Wenn irgendwie möglich, sollte man also versuchen, außerhalb der Rushhour unterwegs zu sein. Am besten kommt man mit dem Taxi nach Chandragiri, hat man sehr viel Zeit kann man auch einen lokalen Bus von Kalanki aus nehmen.

 

In Chandragiri biegt man schließlich links ab und fährt noch ein Stückchen hoch bis zur Talstation. Hier gibt es viele Parkplätze, ein Restaurant und einen kleinen Park. An der Kasse haben wir schnell die Karten gekauft, wir wollten bald hoch. Die Preise sind für Nepal wirklich ordentlich, als Ausländer zahlt man 22$ für Hin- und Rückfahrt, one-way kostet das Ticket 13$. Nepalis kommen mit 700 Rupien günstiger weg, aber es ist immer noch verhältnismäßig teuer.Man kann auch an verschiedenen Orten Tickets im Vorhinein kaufen, um vor Ort nicht anstehen zu müssen.

 

In den roten Gondeln in die Höhe

 

Dafür sieht aber die ganze Anlage sehr gepflegt und gut in Schuss aus – ein Argument das mich dann doch sehr beruhigt hat. Nachdem unsere Tickets eingescannt wurden, mussten wir noch kurz anstehen, bevor wir in eine der roten Gondeln gescheucht wurden. Eine Kabine kann 6 bis 7 Erwachsene aufnehmen. Kaum saßen wir, gingen auch schon die Türen zu und es ging los. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe nicht besonders viel runter geguckt, da ich doch ein wenig Höhenangst habe… Alle anderen in unserer Gondel hatten aber Spaß und schneller als gedacht waren wir schließlich oben.

 

Chandragiri Hills Kathmandu
Chandragiri Hills Kathmandu

Wunderbare Aussicht über Kathmandu

Von der großen Aussichtsplattform hat man eine tolle Aussicht über Kathmandu. Leider liegt die Stadt ja meistens unter einer Smog- und Dunstglocke – und wenn man von oben darauf guckt, realisiert man erst mal richtig, wie schlecht die Luft in den Straßen eigentlich ist. Man sieht auch besonders gut, wie die fehlende Stadtplanung zu der Kraken-haften Ausdehnung der Bebauung führt – am Rand der Stadt sieht es auch wie Finger, die in Richtung Hang greifen. Trotzdem ist es ein schöner Blick auf die Hauptstadt von Nepal, und man sieht viele Details, die sonst verborgen bleiben.

 

Chandragiri Hills Kathmandu
Chandragiri Hills Kathmandu

Von hier kann man auch sehr gut die Berge in Helambu und Langtang sehen, mit ganz viel Glück sogar einen Blick auf den Mount Everest erhaschen. Das klappt allerdings höchstens im Herbst oder Winter – im Frühjahr ist es dafür einfach nicht klar genug. Als wir diesmal da waren, haben wir ein paar schneebedeckte Bergspitzen gesehen, aber die meisten Berge lagen in den Wolken.

 

Berühmter Tempel in Chandragiri Hills

Neben der Sicht ist wohl die größte Attraktion in Chandragiri der Bhaleshwar Mahadev Tempel. Der Legende nach hat der König Prithivi Narayan Shah hier gebetet, bevor er mit seiner Armee in das Kathmandu Tal zog und zum ersten Mal alle Königreiche im heutigen Nepal vereinigte. Prithivi Narayan Shah gilt als der Gründer des heutigen Nepals. An dem schönen Tempel, von dem aus man die perfekte Übersicht über die Stadt und die Einfallsstraßen hat, kann man sich ein Tikka holen und die große goldene Kuhstatue bewundern.

 

Bhaleshwar Mahadev Tempel Chandragiri Hills Kathmandu
Bhaleshwar Mahadev Tempel Chandragiri Hills Kathmandu
Bhaleshwar Mahadev Tempel Chandragiri Hills Kathmandu

Bhaleshwar Mahadev Tempel Chandragiri Hills Kathmandu

Folgt man der Straße weiter nach oben, so eröffnen sich neue Blicke zu allen Seiten. Oben gibt es eine Aussichtsplattform, viele kleine Restaurants und Läden sowie zwei große Spielplätze, die vor allem bei Miriam und ihrer Freundin gut angekommen sind. Die ganze Anlage ist wirklich sehr gepflegt, und man kann sich hier gut aufhalten.

 

Chandragiri Hills Kathmandu
Chandragiri Hills Kathmandu

Chandragiri Hills Kathmandu
Chandragiri Hills

Für uns ging es dann nach zwei Stunden Spielen, einem leckeren Eis und den obligatorischen Fotos im Chandragiri Herz wieder nach unten. Man kann allerdings auch runter laufen, oder von der Bergstation eine Wanderung starten. Letztes Jahr waren wir mit socialtours unterwegs und sind bis Hattiban gelaufen - ein sehr schöner Teil des Ridge Trails um Kathmandu! Wenn es voll ist, sollte man nicht kurz vor der Schließung runterfahren – dann werden die Schlangen sehr lang. Trotzdem klappte alles reibungslos, und nach einem tollen Tag weit weg vom Smog und Lärm von Kathmandu sind wir wieder unten angekommen. Ein Tagesausflug in Kathmandu, der sich wirklich lohnt!

 


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Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    Ina (Donnerstag, 09 Mai 2019 12:44)

    Wie immer ein schöner Beitrag der einen mitnimmt in die Ferne! Auch wenn es uns garantiert nicht so schnell in die Gegend verschlägt, merke ich es mir und lese unheimlich gerne bei euch mit.

    LG von da wo in Deutschland zuerst die Sonne aufgeht
    Ina

  • #2

    Martina (Donnerstag, 09 Mai 2019 15:10)

    Hallo! Was sind schöne Fotos! Der Geist fängt von Landschaften und Höhen ein. Verwenden Sie Lightroom oder Photoshop für die Bearbeitung? LG Martina

  • #3

    Birgitta Kuhn (Donnerstag, 09 Mai 2019 21:10)

    Wow! Ein sehr interessanter Text und beeindruckende Fotos. Ich liebe Seilbahnfahren ebenfalls. Sollte es uns irgendwann einmal in diese Richtung verschlagen, fahren wir sicherlich auch eine Runde.

  • #4

    Thore (Donnerstag, 09 Mai 2019 21:44)

    Da bekomme ich doch sofort Fernweh. Wir lieben Seilbahnfahren, eigentlich vorzugsweise mit Skiern an den Füßen, aber Hauptsache der Ausblick stimmt. Sieht also so aus, als müsstest du deine Höhenangst nochmal überwinden und im Herbst einen Blick auf den Everest werfen!
    LG
    THORE

  • #5

    Jenny (Freitag, 10 Mai 2019 10:20)

    So fremd, und doch auch so vertraut - sowohl die Seilbahn als auch das Selfie-Herz begegnen einem auf Reisen inzwischen auf der ganzen Welt, oder?

    Liebe Grüße
    Jenny

  • #6

    Isabel (Freitag, 10 Mai 2019 11:00)

    Hallo Eva,
    ihr strahlt wieder so viel Freude auf den Bildern aus!

    Toll, die Übersichtsaufnahme von Kathmandu, ich habe mir zuvor noch nie Gedanken darüber gemacht, wie die Stadt wohl von oben aussieht!

    Liebe Grüße
    Isabel