Wie jedes Jahr um diese Zeit ruft Michael von Erkunde die Welt wieder zur Fotoparade auf. Eine Vielzahl von Bloggern aus ganz Deutschland wird wieder die sechs schönsten Bilder des zweiten Halbjahres in verschiedenen Kategorien heraussuchen - und wir sind gerne wieder dabei. Das zweite Halbjahr war bei uns wieder sehr ereignisreich, wir waren in Slowenien unterwegs, in Frankreich in der Bretagne und natürlich auch viel in Nepal. Die Höhepunkte waren wohl unsere Hüttentour in Slowenien und das Annapurna Basecamp. Natürlich war das Jahr wieder vom Wandern geprägt, da wir ja unsere 1000 K Challenge haben, während der wir für den guten Zweck wandern (und die auch noch unterstützt werden kann...). Ohne viel Gerede komme ich also jetzt zu unseren liebsten Bildern aus 2018 - obwohl die Auswahl da wiedermal sehr schwer war.
Aussicht
Dieses Jahr waren wir wieder mit der ganzen Familie in der Bretagne. Dieser Ort ist für mich etwas ganz besonderes, ich habe unzählige Sommer meiner Kindheit dort verbracht und verbinde so viele Erinnerungen mit Morgat. Schon als Kind hatte die Küste irgendwie etwas magisches für mich, die keltische Geschichte liegt irgendwie noch in der Luft. Die vielen Hinkelsteine und mystischen Orte haben mich schon immer in den Bann gezogen. Dann ist da noch die wilde Steilküste mit ihren versteckten Buchten und perfekten Kletterfelsen - definitiv einer meiner Lieblingsorte auf der Welt. Und es war einfach nur toll dies mit Miriam teilen zu können und ihr all die Orte zeigen zu können, an denen ich als Kind gespielt habe...
Krasse Sache
Unser Bild in der Kategorie "Krasse Sache" kommt aus dem Annapurna Basecamp in Nepal. In 8 Tagen sind Miriam und ich dieses Jahr bis zum Basecamp aufgestiegen. Während unserem letzten Aufstieg vom Fishtail Basecamp bis nach ganz oben kamen Wolken ins Tal gerollt - wir konnten die Hand vor Augen nicht mehr sehen und die Temperatur fiel unangenehm ab. Gegen Ende fing es dann sogar an zu regnen und Miriam hat wirklich alles angezogen, was wir mit hatten. Im Basecamp war alles voll, und das einizige Bett, welches wir noch bekommen konnten war in einem großen Schlafsaal. Nach einer kurzen, kalten und unruhigen Nacht sind wir schließlich um 5.30 aufgestiegen und ich wollte nur noch weg. Warum quält man sich 8 Tage den Berg hoch, nur um dann oben nichts zu sehen? Draußen wartete dann aber eine riesen Überraschung auf mich: Über Nacht hatten sich die Wolken verzogen und wir wurden Zeugen eines der wunderbarsten Sonnenaufgänge die ich je erlebt habe. Echt eine krasse Sache...
Landschaft
Ein Bild für die Kategorie Landschaft auszuwählen ist mir dieses Mal besonders schwer gefallen. Wir waren so viel in den Bergen unterwegs, da hatte ich die Qual der Wahl zwischen so vielen Bildern. Geschafft hat es jetzt ein Bild de Dreiseenhütte in Slowenien. Acht Tage sind wir diesen Sommer durch den Triglav Nationalpark gelaufen, und ich habe mich noch mehr in das Land und die Landschaft verliebt. Die Julischen Alpen haben diese ganz besondere Mischung aus grün und grau, schroff und lieblich die mich absolut in ihren Bann zieht. Acht Tage dort oben, ganz weit weg von Handy, Internet und Stress haben uns allen so gut getan, und unsere nächste Wanderung in Slowenien ist schon in Planung.
Rot
Für unser Jahr hätte diese Kategorie "Grün" lauten müssen - wir waren so viel draußen unterwegs, dass ich dazu eine Vielzahl Bilder hätte zusteuern können. Aber so ist es rot. Rot in Nepal ist die Farbe der Tikkas und der Segnungen, die Braut bei der Hochzeit trägt rot und rot ist die Farbe, die für das Leben steht. Hier haben Miriam und ich Tikkas im Chitwan Nationalpark von den Frauen unseres Homestays bekommen um uns willkommen zu heißen. Vor uns lagen drei abenteuerliche Tage mit Safari, Tanz und gemeinsamen Kochen im Tharu Dorf - eine wundervolle Zeit.
Für mich ist dieses Bild aber auch besonders schön, da es eines der wenigen von uns beiden zusammen ist. Wir haben dieses Jahr so viele tolle Dinge zusammen erlebt, so viele schwierige zusammen geschafft und sind trotzdem beide weiter gewachsen - für uns allein und zusammen. Mehr und mehr wird Miriam zu einer jungen Dame, und es ist wunderschön, dass ich so nah dabei sein darf.
Tierisch
Für das Bild "Tierisch" kommt nochmal ein Bild aus Slowenien. An unserem letzten Tag oben auf dem Hochplateau haben wir in einer Hütten geschlafen, die sehr ausgesetzt auf dem Grad lag. Um Trinkwasser zu bekommen, musste ich 20 Minuten ins Tal laufen um dort von der Quelle zu zapfen. Auf dem Rückweg ging dann schon fast die Sonne unter, und alle umliegenden Gipfel waren in ein ganz tolles Licht gebadet. Ich habe nochmal unsere ganze Tour Revue passieren lassen und wäre am liebsten dort oben geblieben. Und genau in diesem Moment tauchten die Steinböcke auf. Ganz ruhig und ohne Angst hielt sich eine kleine Gruppe in der Nähe der Hütte auf, und beim Aufstieg von der Quelle konnte ich dieses tolle Bild machen. Wenn ich es angucke, fühle ich mich sofort wieder genauso frei und unbeschwert wie ich es in diesem Moment war. Eine unglauliche Erinnerung.
Abstrakt
Für das Bild aus der Kategorie "Abstrakt" habe ich lange überlegt, welches in nehmen sollte. Die Holzverkleidung der Balkone in Annapurna? Der Shiva Dreizack auf dem Steindach in Nepal? Kleine Details vom Wanderweg in Slowenien? Aber als ich dieses Bild wiedergefunden habe, wusste ich sofort dass dies mein Treffer ist.
Es ist in Nepal im Chitwan Nationalpark entstanden. Ich bin morgens früh aufgestanden und haben mich mit meinem Kaffee an den Fluss gesetzt, der direkt an unserem Homestay vorbei floss. Nebel lag über den Wiesen und über dem Fluss, während die Sonne sich langsam im Osten in den Himmel schob. Das einzige Geräusch dass ich hören konnte waren die Tiere, die ihrer Morgenroutine nachgingen - ein Reiher fing Frösche im flachen Wasser, kleine Vögel schossen durch die Luft und ein Wasserbüffel röhrte in der Ferne.
Ich habe einfach nur die Stille genossen, nachgedacht, Pläne geschmiedet - bis mir auffiel, dass da eine Figur im Nebel stand. Mitten im Fluss bewegte sich etwas - und ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich feststellen konnte, was das wirklich war. Ein junger Mann aus dem Dorf fischte im Fluss mit einer traditionellen Reuse. Manchmal konnte ich ihn deutlich erkennen, dann verschwand er wieder im Nebel. Irgendwie war das stellvertretend für meine Stimmung in dem Moment. Ich hatte einige wichtige Entscheidungen zu treffen, und manchmal lag die Lösung so deutlich vor mir, und dann verschwand sie wieder und war nicht greifbar für mich. Ich habe an dem Morgen keine Entscheidung getroffen, aber ich habe glaube ich ein kleines bisschen Ruhe gefunden und ein bisschen mehr akzeptiert, dass nicht immer alles so eindeutig ist, und das das in Ordnung ist. Jedenfalls werde ich diesen Morgen nie vergessen, und es wird immer ein ganz besonderer Moment für mich bleiben.
Lieblingsbild
Mein Lieblingsbild aus der zweiten Jahreshälfte zu finden war nicht leicht. Das Rennen gemacht hat dann schließlich dieses Bild von Miriam auf dem Krn in Slowenien. Für mich ist dieses Bild schön, aber es steht eben auch für die Entwicklung die meine Tochter im letzten Jahr gemacht hat. Sie ist so groß geworden, ist selbstbewußt und stark, und ich bin einfach unglaublich stolz auf sie und alles, was sie geschafft hat.
Das sind also unsere Lieblingsbilder aus dem zweiten Halbjahr 2018. Allein schon beim Raussuchen sind wieder so viele tolle Erinnerungen hoch gekommen - am liebsten würde ich sofort wieder los.
Es machen wieder mal unglaublich viele tolle Reiseblogger bei der Fotoparade mit, guckt auf jeden Fall mal hier in dieser Übersicht vorbei!
Einige meiner Lieblingsbeiträge möchte ich hier aber direkt verlinken:
So, und wer jetzt nicht für das nächste Reisejahr Inspiration findet, dem ist auch nicht zu helfen :-).
Hier sind übrigens nochmal die Links zu unseren bisherigen Beiträgen zur Fotoparade:
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Horst (Freitag, 04 Januar 2019 09:08)
Servus Miriam und Eva!
Hmm, noch keine Kommentare oder einfach noch nicht freigegeben? Egal :-) .
Sehr schöne Bilder, vor allem das vom Sonnenaufgang am Annapurna ist gewaltig. Das war sicher ein sehr emotionales Erlebnis!
Have fun
Horst