Kanutour auf der Ems – von Telgte nach Gelmer

Unsere Kanutour auf der Ems startet in Telgte, wo sich eine offizielle Einsatzstelle befindet. Da man ein Naturschutzgebiet durchquert, sollte man auch wirklich nur die offiziellen Ein- und Aussatzstellen benutzen, um die Natur nicht unnötig zu stören. Hier gibt es auch genügend Parkplätze – man sollte allerdings darauf achten, nicht den Wendehammer für Autos mit Anhänger zuzuparken.

Sobald wir auf dem Wasser sind, ist es für mich als wenn wir in einer anderen Welt wären… Die Ems liegt hier sehr tief und rechts und links erhebt sich das Ufer und schirmt den Fluss ab – schon die Geräuschkulisse ist anders. Wenn der Wasserstand niedrig ist, kann man sehen wie das Boot direkt über die Wasserpflanzen gleitet, die auf dem Grund wachsen – und muss manchmal fast aufpassen, dass sich das Paddel nicht darin verheddert.

Am Anfang der Tour ist Miriam auch noch total motiviert und paddelt fleißig mit, so dass es in der Strömung schnell voran geht. Die Ems fließt hier in sanften Kurven dahin und ich muss nicht viel lenken, um auf Kurs zu bleiben.

Die Ems ist kein wilder Fluss, aber es gibt doch einige Stromschnellen, die je nach Wasserstand durchaus größere Wellen verursachen. Man sollte auf jeden Fall Wertsachen wasserdicht verstauen und auch sonst nicht viele Einzelteile im Boot haben – so manch ein selbstbewusster Kanute wurde hier schon eines Besseren belehrt und musste schwimmen gehen. Wichtig ist es, das Boot möglichst gerade zu halten und in der Stromzunge zu bleiben – diese sieht aus wie ein V.

Miriam liebt die Stromschnellen, auch wenn sie sich manchmal ein kleines bisschen gruselt. Auf Grund der Gewichtsverteilung im Boot passiert es auch oft, dass sie vorne richtig viel Wasser aufnimmt und platschnass wird – aber das stört sie natürlich nicht, sondern macht nur noch mehr Spaß. Und so passieren wir die meisten Schwälle dann unter lautem Gejauchze und Gequietsche.

Eine Kanutour auf dem Ems von Telgte nach Gelmer führt durch das Naturschutzgebiet Emsaue. Hier ist natürlich besondere Aufmerksam notwendig, um die Natur hier nicht zu stören. Um nicht zu viele Boote auf dem Fluss zu haben, ist es notwendig sich anzumelden. Dies ist zum Beispiel bei der Stadt Telgte möglich.

Die Ems war früher ein begradigter Fluss, da hier auch Schiffe fuhren. In den letzten Jahren wurden an vielen Stellen Altarme wieder angeschlossen, so dass die Tour vor allem im mittleren Teil sehr kurvig ist. Die Altarme dürfen auf keinen Fall befahren werden. Die Steilufer werden vom Wasser immer wieder untergraben und umgeformt – eben so wie es sein sollte. Gleichzeitig bieten sie auch vielen Vögeln und kleineren Säugetieren Lebensraum. Hier darf man auf keinen Fall aussteigen, um das sensible Gleichgewicht nicht zu stören.

Das Naturschutzgebiet Emsaue ist mit 4000 ha eines der größten in Nordrhein-Westfalen und bietet neben den imposanten Konikpferden und Heckrindern noch vielen weiteren Tieren einen sicheren Lebensraum. So leben hier zum Beispiel auch Eisvogel, Uferschwalbe, Pirol, Löffelente und Laubfrosch.

Unsere Tour endet schließlich kurz nach der Mündung der Werse unter einer Brücke bei Gelmer. Hier haben wir schon vorher ein Auto platziert, so dass wir jetzt schnell den Hänger aus Telgte holen können. Wir haben eigene Boote – es gibt aber auch verschiedene Anbieter, über die man die Ausrüstung für die Tour buchen kann. Diese können über die Tourismusbüros erfragt werden.

Egal wie oft ich den Abschnitt bis jetzt auch schon gefahren bin – und das sind sicherlich viele Male – so wird er für mich nie langweilig. Jedes Jahr verändert die Ems die Ufer ein wenig, jedes Mal kann man unterschiedliche Tiere entdecken, und jedes Mal sind die Stromschwellen ein wenig anders. Eine Kanutour auf der Ems – vor allem mit Kindern – ist also eine meiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen im Münsterland!

Und unsere liebste Wandertour im Münsterland? Ganz oben mit dabei ist sicherlich die Tour durchs Venner Moor - lasst euch durch die tollen Bilder selbst überzeugen...