Die Schrammsteine sind eines der berühmtesten Wahrzeichen des Elbsandsteingebirges und bieten ein unglaubliches Panorama – natürlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen. An unserem dritten Tag in der Sächsischen Schweiz haben wir also eine kleine Wanderung von Bad Schandau zur Schrammsteinaussicht gemacht.Was wir allerdings nicht wussten, war die Tatsache dass allein schon der Weg dorthin eine kleine Herausforderung sein würde und uns so sehr fordern würde...
Abkürzung vom Wanderparkplatz - oder so ähnlich...
Da Miriam nach unserem Wandersommer nicht mehr ganz so viel Lust auf lange Wege hatte und wir auch schon etwas spät dran waren, haben wir uns entschlossen, an einem Wanderparkplatz in Ostrau zu starten und somit eine Steigung und ca. 4 km abzukürzen. Dummerweise war auf unserer Wanderkarte aber nicht zu sehen, dass der Parkplatz von Bad Schandau aus nur total kompliziert zu erreichen war und wir haben uns ziemlich schnell festgefahren: Plötzlich ging es nicht mehr weiter und die Straße war nur für Anlieger geöffnet. Nach ein wenig hin und her überlegen haben wir uns dann entschieden, von dort loszulaufen, so dass wir im Endeffekt ein paar Kilometer gespart haben, dafür aber eine heftige Steigung mit eingebaut haben… Naja, man kann ja nicht alles haben. (Für diejenigen, die es besser machen möchten als wir: Entweder über Postelwitz nach Ostrau zum Parkplatz, oder an der Schraummsteinbaude parken…)
In den Wald und auf den Stieg – zur Schrammsteinaussicht
Als wir dann endlich den Wanderparkplatz gefunden hatten ging es von dort aus in den Wald und bald schon zum Einstieg in den Wildschützensteig. Das Schild „Bitte nur im Aufstieg benutzen“ am Eingang hätte uns wahrscheinlich schon warnen sollen, dass es dort ordentlich eng und steil zu geht, aber mit dem was dann kam hatten wir dann doch nicht gerechnet. Über Leitern und Stiege ging es zwischen den Steingiganten hoch und man musste sich schon ganz schön konzentrieren. Miriam war natürlich immer als erstes oben, ich musste manchmal aber schon ganz schön schlucken, wen ich oben von der Leiter auf die nächste Plattform treten musste. Ich muss nämlich gestehen, ich bin nicht so ganz ohne Höhenangst… Aber es war echt toll, so ganz anders als die Wanderwege die ich aus der Pfalz oder anderen Mittelgebirgen kenne, eben ein richtiges Abenteuer!
Atemberaubendes Panorama – Die Schrammsteinaussicht
Oben angekommen ging es dann noch ein kleines Stückchen weiter über einen Waldweg und dann das letzte Stück auf die Spitze wieder über Leitern. Von oben hatte man eine unglaubliche Aussicht auf die Elbe und die Schrammsteine, die sich unwirklich aus dem Wald erhoben. Wie längliche Pilze ragten die einzelnen Felsspitzen in die Höhe und rechts und links von der Aussichtsplattform ging es auch ganz schon tief nach unten. Zum Glück war es nicht so voll, da für den Tag an dem wir da waren eigentlich schlechtes Wetter vorhergesagt war, so dass wir uns in Ruhe von einem Felshuppel zum nächsten vorarbeiten konnten. Ich muss aber gestehen, mir ging ganz schön die Pumpe und ich habe Miriams Hand nicht losgelassen… Und auch ihr war das ein wenig zu luftig, so dass sie sich am Ende nur noch auf den Hintern setzen wollte und dann auch schnell genug hatte.
Zurück über Leitern – Abenteuer pur
Etwas unterhalb der Schrammsteinaussicht haben wir dann unsere Pause gemacht, oben hätten wir glaube ich vor lauter Nervosität nichts runter bekommen. Die Aussicht war aber immer noch phänomenal und wir haben unsere Butterbrote vor toller Kulisse gegessen.
Da wir ja nicht wieder über den gleichen Steig absteigen durften, über den wir hochgekommen sind, ging es ein wenig außen herum. Eigentlich hatten wir gedacht, so die steilsten Stellen zu umgehen, aber plötzlich endete der Weg doch wieder vor einer Leiter, die in einer Felsspalte verschwand. Also hieß es nochmal allen Mut zusammennehmen und runter da. Klappte aber wieder alles super, Miriam ist vollkommen schwindelfrei und hat überhaupt keine Probleme mit Kletterpartien… Wie gesagt, ich stelle da das größere Problem dar. Nachdem wir aber drei Leitern überwunden hatten, ging der Weg angenehm durch den Wald hinunter und schließlich fast ohne Steigungen wieder zurück nach Ostrau. Von dort konnten wir dann auch schnell unser Auto wiederfinden und haben diese tolle Wanderung dann noch mit einem Eis und dem Besuch des Nationalparkzentrums Sächsische Schweiz in Bad Schandau abgeschlossen! Miriam war total begeistert von den vielen interaktiven Installationen und hat wiedermal viel gelernt!
Die Schrammsteinaussicht mit Kindern – toller Familienausflug für Schwindelfreie
Insgesamt waren wir wiedermal total begeistert von dem, was die Sächsische Schweiz zu bieten hat. Allerdings sollte man diese Tour meiner Meinung nach nicht mit zu kleinen Kindern gehen, und vor allem sollten alle Beteiligten trittfest und so mehr oder weniger schwindelfrei sein. Auch habe ich gehört, dass diese Tour am Wochenende und bei gutem Wetter auch sehr überlaufen sein kann – aber wir hatten diesmal diesbezüglich sehr viel Glück. Eine absolute Empfehlung ist für mich das Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau. Es wird dort sehr anschaulich und passend für Kinder erklärt, wie das Gebiet entstanden ist, was es zu bieten hat und wie es geschützt wird. Die Angestellten dort haben ein unglaublich großes Wissen über die Region und waren sehr freundlich und zuvorkommend – für uns ein absolutes Highlight unserer Zeit im Elbsandsteingebirge!
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