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Ruhetag in Tsarang – Tagesausflug nach Ghar Gompa

Aussicht Berge und Chorten Upper Mustang
Die Sicht von Ghar Gompa in Richtung Tsarang - man kann sich kaum sattsehen

Nachdem wir mit unseren neuen Nachbarn so eine anstrengende Nacht hatten und heilfroh waren, als diese am nächsten Tag weg waren, haben wir es ruhig angehen lassen. Unseren zweiten Kaffee haben wir oben auf dem Dach getrunken und in Ruhe überlegt, wie wir den Tag verbringen könnten. Ich hatte Lust zu laufen, die anderen drei eher auf eine ruhige Kugel, so dass wir uns entschieden, den heutigen Tag nicht zusammen zu verbringen. Ungefähr zwei Stunden westlich lag ein sehr altes buddhistisches Kloster, Ghar Gompa, zu dem Arjun, Deepak, Keshab und ich einen Tagesausflug machen wollten. Gisa, Annette und Miriam hatten den Plan, die Gasdusche in unserem Guesthouse auszuprobieren und den Ort an sich nochmal im Sonnenschein zu erkunden.

 

Aufstieg zum Kloster Ghar Gompa

Um zehn sind wir dann zu viert losgelaufen und nach einigen Biegungen entlang von langen Wänden konnte man in der Ferne schon das rote Klostergebäude erkennen. Wir sind entlang eines Flusses gelaufen und insgesamt mussten wir fast 400 Höhenmeter aufsteigen. Da der Weg allerdings sehr flach anstieg, war dies kein Problem und wir konnten uns sogar noch unterhalten, ohne aus der Puste zu geraten.

 

Mauer in Tsarang, Mustang
Die Mauern in Tsarang sollen die Felder schützen und werden aus allem gebaut, das man finden kann

Nach zwei Stunden sind wir dann schließlich an den ersten Chorten angekommen, die das Kloster umgeben. Von hier aus war die Sicht hinunter ins Tal wiedermal wunderschön und man konnte Tsarang in der Ferne erkennen. Als wir um die Ecke bogen und an der westlichen Wand des Klosters entlang liefen, habe ich mich noch gewundert, warum die Mönche wohl beim Streichen so viel gekleckert hatten, bis mir klar wurde dass dort noch total viel Schnee lag. In der Sonne wurde es im März oft schon so warm, dass man vergessen konnte, dass es eigentlich noch Winter war und die Temperaturen im Schatten und vor allem nachts noch deutlich unter 0 fielen.

 

Kloster Ghar Gompa mit Schnee
Auf der sonnenabgewandten Seite des Klosters lag noch Schnee
Aussicht schneebedeckte Berge und Chorten Mustang
Wunderbare Aussichten von Ghar Gompa ins Tal

Nachdem Arjun dann den Mönch endlich finden konnte, der den Schlüssel für den Hauptraum des Klosters hatte, konnten wir uns dieses dann auch von innen angucken. Dieses Kloster war schon 1200 Jahre alt und der Innenraum war wirklich beeindruckend. Die tragenden Pfeiler bestanden aus ganzen Bäumen, und man konnte noch sehen, wo die Baumeister 1200 Jahre vorher Äste entfernt hatten. Die Wandbemalungen waren mit Mineralfarben gemacht und noch erstaunlich klar zu sehen. Es war wirklich ein komisches Gefühl, zu wissen dass hier alles so alt war.

 

Ghar Gompa in Mustang
Ghar Gompa von aussen - die Wände sind so dick dass der Innenraum nur wenige qm groß ist
Ghar Gompa
Der Innenhof mit den Unterkünften der Möche

Ghar Gompa Eingang
Der Eingang zum Innenraum des Klosters
Gebetsmühlen Ghar Gompa
Gebetsmühlen vor dem Kloster

Die Legende von Ghar Gompa - böse Dämonen und mächtige Gurus

Tür Ghar Gompa
Die Türen in Mustang sind meistens sehr niedrig, da die Menschen glauben dass dann große Zombies nicht in die Häuser kommen

Der Legende nach herrschte vor 1500 Jahren ein böser Dämon über das Hochplateau von Tibet und Mustang. Die Menschen in Tibet wollten ein Kloster bauen, aber alles was sie tagsüber schafften, machte der Dämon nachts wieder zunichte. Ein wichtiger Guru sah dann in seinem Traum, dass bevor das Kloster in Tibet gebaut werden konnte eines in Mustang errichtet werde müsste, um den Dämon zu besiegen. Er reiste nach Mustang und fand schließlich den Ort, an dem bis heute das Kloster Ghar Gompa steht. Dort traf er auf den Dämonen und die beiden kämpften einen Kampf auf Leben und Tod. Nach Jahren des Ringens besiegte der Guru schließlich den Dämonen und streckte ihn nieder. Wo sein Kopf auf den Boden fiel wurde das Kloster gebaut, die rote Farbe an den Bergen repräsentiert sein Blut und die lange Mani Wand zwischen Ghami und Tsarang stellen seine Gedärme dar – eine ständige Erinnerung daran, dass die Menschen in Mustang weiterhin an Geister, Zombies und Dämonen glauben. Als Ghar Gompa stand konnte dann auch endlich das Kloster in Tibet vollendet werden.

 

Abstieg nach Tsarang

Nachdem wir uns das Kloster angeguckt hatten, haben wir im zweiten Stock noch einen schnellen Tee getrunken, bevor wir wieder runter gegangen sind. Auf dem Weg nach oben hatte ich zwei Höhlen entdeckt, die mit einer Mauer umgeben waren und mit Gebetsfahnen geschmückt, und die wollten wir auch noch erforschen. Auf Ziegenpfaden sind wir also runter und konnten die Öffnungen auch erreichen, allerdings befand sich dahinter nichts wirklich Spannendes. Die Pferde nutzten die Höhlen wohl als Windschutz in der Nacht, sie waren nämlich voll mit Pferdeäpfeln. In einer der beiden fanden wir dann noch kleine Statuen, die zu Ehren der Toten abgelegt werden – ganz den Pferden überlassen waren die Höhlen wohl also nicht.

 

Höhlen Upper Mustang
Die Gebetsfahnen über den Höhlen konnte man aus der Ferne sehen
Höhle in Upper Mustang
Neben Pferdeäpfeln konnte man auch noch kleine Opfergaben für Verstorbene in den Höhlen finden

Aussicht Upper Mustang
Unglaubliche Landschaft in Upper Mustang

Eigentlich hatten wir ins Flusstal absteigen wollen und auf diesem Weg zurück laufen wollen, von oben sah das dann aber gar nicht mehr so einfach aus. Keshab ging dann vor um zu gucken, ob es einen Weg gab – er kam dann aber schnell mit schlechten Nachrichten wieder. Weiter unten gab es nur noch eine Abbruchkante und kein Weiterkommen. Wir mussten dann also wieder auf Ziegenpfaden alles wieder hochkraxeln und ich kam dabei dann doch schon ganz schön außer Atem.

 

Nach einer ausgedehnten Pause oben bei der ich die Aussicht genießen konnte und am liebsten gar nicht wieder abgestiegen wäre, sind wir dann über die enge Straße wieder runter gelaufen. Jede Ecke öffnete wieder neue Ausblicke, und ich war wie immer ganz verzaubert. Die Landschaft in Upper Mustang ist halt einfach wahnsinnig.

 

Mauer in Upper mustang
Verrückte Mauerführung - da gab es wohl einige Probleme bei der Grenzführung :-)
Aussicht von Ghar Gompa
Aussicht von Ghar Gompa

Als wir dann gegen drei wieder im Guesthouse ankamen, saßen Gisa, Annette und Miriam auf dem Dach in der Sonne und tankten nochmal ein wenig Wärme. Die drei hatten einen schönen Tag in Tsarang verbracht, auf eigene Faust ein wenig den Ort erkundet und Miriam hatte endlich mal die Gelegenheit mit ihrem Barbies zu spielen, die sie mitgenommen hatte. Wir hatten also alle einen wunderbaren Tag und haben genau das bekommen, was wir brauchten.

 

Drei Personen auf dem Dach in Upper Mustang
Gisa, Annette und Miriam hatten einen tollen Tag im Hotel mit Dusche, viel Kaffee und langen Spieleinheiten für Miriam

Den schönen Tag haben wir dann gemeinsam mit Spielen und viel Lachen in der Küche am Ofen ausklingen lassen. Wir haben allerdings alle mit einem Ohr gehorcht, ob nicht doch der Jeep mit unseren Nachbarn von der vorherigen Nacht wieder auftauchen würde… Wir hatten allerdings Glück, und diese Nacht war wirklich das Geklingel der Glocken der Pferde das einzige Geräusch, das wir hörten.

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Nana (Donnerstag, 17 Mai 2018 07:45)

    Der Bericht ist interessant. Leider ist der Stil des Textes nicht gut. Er wirkt atemlos, gehetzt und liest sich daher auch so. Ein bisschen mehr Ruhe täte ihm gut.

  • #2

    Eva (Donnerstag, 17 Mai 2018 07:56)

    Hallo Nana,

    vielen Dank für den Kommentar. Ich werde die Kritikpunkte für meine nächsten Texte im Hinterkopf behalten.

    Viele Grüße,
    Eva